der Pfarrei St. Ansgar
Hier finden Sie das Pastoralkonzept der Pfarrei St. Ansgar.
Pastoralkonzept
Das Pastoralkonzept, das Sie in Händen halten, leitet das zukünftige pastorale Handeln im Raum Hamburg-City aus einer Zusammenschau der christlichen Botschaft selber und der konkreten Situation vor Ort her und beschreibt es.
Vorangestellt sind unsere Visionen als Leitlinien, die aus einem Dialogprozess in 2017 und 2018 hervorgegangen sind. Eine wichtige und inspirierende Grundlage hierfür war ein „Kreativ-Abend“ schon im September 2016, zu dem wir „kreative Köpfe“ innerhalb und außerhalb unseres Pastoralen Raumes eingeladen hatten.
Es folgen einige Gedanken zur sich wandelnden spezifischen Rolle der Großstadt in der Sichtweise unseres Glaubens, eine kurze biblische Vergewisserung zur Sendung der Kirche und Texte des 2. Vatikanischen Konzils zum Auftrag der Kirche in der Welt von heute.
Grundlage für die Fortentwicklung der Pastoral in unserem Raum ist eine gründliche Bestandsaufnahme unserer spezifischen kirchlichen Situation vor Ort, die aus einer Kennenlernphase im ersten Jahr des Prozesses hervorgegangen ist. Sie wird hier in Kürze nachgezeichnet.
Dem gegenübergestellt ist eine sozialräumliche Analyse. Neben den Erkenntnissen aus der Sinus-Studie stehen die Ergebnisse von über zehn Kleingruppen, die sich auf den Weg gemacht hatten, um konkrete Situationen selber zu erleben und zu skizzieren. Dieser Prozess des immer wieder neuen Wahrnehmens ist nie abgeschlossen. Seine Fortsetzung gehört zum Kern des Pastoralkonzeptes.
Aus den genannten Vorarbeiten haben wir fünf Stichworte herausgearbeitet. Nach unserer Auffassung enthalten sie wichtige und zentrale Herausforderungen und Chancen, denen wir uns in besonderer Weise stellen wollen. Sie gelten für eine Citylage grundsätzlich, für die Stadt Hamburg konkret und für die spezifisch katholische Situation in unserer Stadt:
- Internationalität
- Offene Kirchen und Orte
- Situative Seelsorge
- Vernetzung
- Armut
Diese Herausforderungen werden im Konzept kurz dargelegt. Im Anschluss daran wird beschrieben, wie wir die Chancen, die wir in diesen Herausforderungen sehen, wahrnehmen und entfalten wollen. In diesem Zusammenhang haben wir im Sommer 2017 an einem Studientag „Kirche in der Stadt“ unsere ersten Ergebnisse in einer „Denkschleife“ mit dem Pastoraltheologen Prof. Hans Hobelsberger ausführlich reflektiert.
Dann folgt eine Reihe von Arbeitsfeldern. Sie ist nicht abschließend zu verstehen, sondern ergibt sich daraus, dass diese Felder konkreter Gestaltungen und Abmachungen im Pastoralen Raum bedürfen:
- Liturgie
- Kinder und Jugend
- Katechese
- Kindertagesstätten
- Öffentlichkeitsarbeit
- Kirchenmusik
- Diakonisches Handeln
Je eine Projektgruppe hat diese Felder bearbeitet: die Bestandssituation festgestellt, Perspektiven für die Zukunft entwickelt und konkrete Folgerungen daraus abgeleitet. Mit der Umsetzung wird schon vor der endgültigen Fertigstellung des Konzeptes begonnen, überall da, wo sich Möglichkeiten bieten.
Den Abschluss des Pastoralkonzeptes bilden eine kurze Zusammenschau und ein Vorausblick. Sie entwerfen aus dem Vorhergehenden die praktischen
Arbeitsschwerpunkte, die wir konkret und zuerst angehen bzw. fortführen wollen und deuten materielle und personelle Erfordernisse dazu an.
Zeitgleich mit unserem Pastoralkonzept ist bistumsweit der „Pastorale Orientierungsrahmen“ entstanden. Wir empfinden auch inhaltlich eine starke Parallelität. Alle „Missionarischen Ausrichtungen“ finden wir in unseren Herausforderungen und Chancen unmittelbar wieder.
Die erste Ausrichtung gottnah schon im Motto: „Die Welt ist Gottes so voll.“ Die Internationalität z.B. birgt weltkirchlich, solidarisch, vernetzend in sich; Situative Seelsorge etwa bedeutet, persönlich berufen, menschennah, aufsuchend und auch aufbrechend zu sein.
So freuen wir uns darauf, unseren Weg als Pastoraler Raum in guter Verbundenheit mit dem ganzen Erzbistum gehen zu können.
„Die Welt ist Gottes so voll“ (Alfred Delp SJ, 1944)
– davon sind wir zutiefst überzeugt.
Der Pastorale Raum Hamburg City wird gebildet durch die vier katholischen Innenstadtpfarreien (St. Joseph, St. Ansgar /Kleiner Michel, Dompfarrei St. Marien und
Sankt Sophien) mit zwei weiteren Kirchstandorten (St. Theresien, St. Erich) sowie die
katholischen Einrichtungen in diesem Bereich.
Wir alle sind verbunden durch unsere Beziehung zu Gott. Wir leben aus dieser Quelle, wollen unseren Glauben miteinander teilen und bedenken, einander im Glauben
stärken, in vielfältigen Gottesdiensten unseren Glauben feiern und im konkreten Tun
Gottes Barmherzigkeit wirksam werden lassen.
Die Citylage bringt in besonderer Weise sehr unterschiedliche Menschen zusammen: aus verschiedenen Milieus, Nationen, Religionen und Weltanschauungen, sozialen Schichten – Bewohner und solche, die beruflich, in ihrer Freizeit oder als Passanten in die City kommen.
Mit Offenheit und Respekt im Denken und im Umgang begegnen wir einander und anderen mit ihren Lebensentwürfen.
Mitten in die Hamburger City gestellt, nehmen wir die spezifischen Situationen aufmerksam wahr und sind dort für die Menschen da: caritativ und im Gebet, im Gespräch und im Diskurs, in geistlicher Deutung der Gegebenheiten.
Wir sind neugierig und haben Lust, Gott gerade in der Hamburger Innenstadt zu
entdecken – und anderen diese Entdeckung zu ermöglichen.
Die Rolle der Großstadt aus jüdisch-christlicher Sicht
Ausgangspunkt der biblischen Hoffnungsbotschaft ist ein großer Garten: das Paradies als der Ort, an dem der Mensch ursprünglich in Frieden mit Gott leben kann. Die sich langsam entwickelnden Städte werden zunächst wesentlich als Orte der Bedrohung für diesen Frieden wahrgenommen. Babylon wird durch die Hoffart der Bewohner zum Ort der Zerstörung und Verwirrung, dramatischer noch Sodom und Gomorra, die geradezu für das Böse schlechthin stehen. Der Prophet Jona wird in die böse Stadt Ninive geschickt, mit Babylon zusammen als „Hure“ bezeichnet.
Genau solche großen Städte, wegen ihrer Freiheit und Anonymität gefährlich und verdächtig, sind aber auch der Boden, auf dem es weitergehen kann. Die Vielfalt der Sprachen und Erfahrungen, sowie die Weltläufigkeit sind Grundlagen, aus denen Neues wachsen kann, Ideen entstehen und diskutiert werden. Solche Gedanken entwickeln sich als Visionen vom Berg Zion schon bei Jesaja in der großen Völkerwallfahrt (Jes. 2), werden fortgeführt in der Stadt des Heiles, Jerusalem, bis zur „Stadt auf dem Berge“, die nicht verborgen bleiben kann (Mt 5,14). Auch Jesu Weg führt vom „Lande“ zur Hauptstadt Jerusalem, in der sich seine Sendung vollendet. Schließlich erzählen die letzten visionären Bilder der Bibel vom himmlischen Jerusalem, das das sündhafte Babylon ablöst und als heilige Stadt“ (Off 21,2) aus dem Himmel herabkommt.
Auch die junge Kirche entsteht und konzentriert sich in den großen Städten ihrer Zeit: Jerusalem, Korinth, Ephesus bis hin nach Rom. Von dort verbreitet sich der „Neue Weg“ in die Welt.
So sehen wir heute die Großstadt auch nicht in erster Linie als Bedrohung, Verführung und „Moloch“ (so sehr sie das auch ist) – sondern als Ort der Kommunikation, Erneuerung und Konzentration von Wissen und Ideen, aus denen etwas Neues hervorgeht. Großstädte sind Avantgarde der geistigen Entwicklungen und Auseinandersetzungen. Christliche Gemeinde, die an der Welt teilnehmen will, gehört mitten hinein in diese großstädtische Situation.
In diesem Zusammenhang haben drei Texte für uns eine besondere Bedeutung:
Die Aussendung der 72 Jünger (Lk 10,1-12)
Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß…
Jesus sendet 72 andere Jünger aus, nachdem er schon die 12 ausgesendet hatte. Die 12 stehen für das ganze Volk Israel, die 72 für alle Völker der Welt. Die Jüngerinnen und Jünger gehen dem Herrn voraus in die Städte und Ortschaften, als Vorboten der angebrochenen Gottesherrschaft. Sie gehen einander beistehend und bezeugend zu zweit und sollen sich mit keinen Nebensächlichkeiten aufhalten. Der Auftrag ist ernst und verlangt Gottvertrauen.
So sind wir also heute, wie die 72, zu allen Menschen gesandt, die angebrochene Gottesherrschaft zu bezeugen.
Paulus in Athen (Apg 17,16-34)
Auf dem Markt sprach Paulus täglich mit denen, die er gerade antraf.
Paulus geht in der City auf den Markt, schaut sich um und trifft zufällig Menschen. Er kommt mit ihnen ins Gespräch über Gott und die Welt. Die Menschen sind neugierig und werden auf das Neue und Fremde in den Worten des Paulus aufmerksam. Er wird auf den Areopag zur Diskussion eingeladen.
Wir sind heute herausgefordert, die Orte und Gelegenheiten zu finden, um ins Gespräch zu kommen mit den Menschen unserer Stadt. Wo sind die Areopage Hamburgs? Wo diskutieren die Menschen bei uns über Gott und die Welt? Wann und wo sind Menschen neugierig und interessiert an dem, was wir zu sagen haben?
Die Kirche in der Welt von heute - Gaudium et Spes (Zweites Vatikanisches Konzil)
Die innigste Verbundenheit der Kirche mit der ganzen Menschheitsfamilie:
Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.
Was immer Menschen beschäftigt, geht auch zutiefst die Kirche an. Es gibt keine wichtigen weltlichen Themen, die die Kirche ignorieren kann.
Das Konzil fordert uns auf, die Fragen und Themen der Menschen zu unseren Fragen und hemen zu machen.
Dazu müssen wir sie kennen; wie kann das gelingen?
Allgemein
Der Pastorale Raum auf dem Gebiet seiner vier Pfarreien umfasst die Hamburger Innenstadt mit den Stadtteilen Neustadt, Altstadt und HafenCity und erstreckt sich im Westen über die Stadtteile Altona, St. Pauli und Sternschanze, im Nord-Osten über die Uhlenhorst bis Barmbek-Süd und im Südosten über die Stadtentwicklungsgebiete Rothenburgsort, Billbrook und Moorfleet bis in die ländlichen Gebiete von Ochsenwerder.²
Auf diesem Gebiet leben ca. 200.000 Menschen, davon sind 22.871 als katholisch gemeldet.
Neben den Pfarreien versammeln die Fremdsprachigen Missionen viele Katholik*innen mit Migrationshintergrund in ihren Gottesdiensten und Versammlungen. Die katholischen Gottesdienste im Pastoralen Raum besuchen mit ca. 3000 Personen (13,2 % der Katholik*innen) überdurchschnittlich viele Menschen.³
Zu den Orten Kirchlichen Lebens im Pastoralen Raum gehören fünf Schulen mit zwei großen KSJ-Gruppen, vier Kindertagesstätten, die caritativen Verbände und Vereine, drei Ordensgemeinschaften, das Haus Bethlehem und die Einrichtung Alimaus, das Marienkrankenhaus, die Katholische Akademie, das ökumenische Forum HafenCity und zahlreiche weitere Einrichtungen.
Die vier Pfarreien im Pastoralen Raum haben jeweils ausgeprägte Profile:
St. Joseph (mit St. Theresien)
Die Pfarrei besteht aus einer Gemeinde an der Kiezkirche auf der Großen Freiheit mit besonderer historischer Bedeutung und Lage. Hier begegnen sich Menschen aus verschiedenen Milieus: bürgerliche Wohnbevölkerung, darunter viele Singles, die ihren Wohnort oft wechseln, das typische Szenemilieu und viele Touristen aus aller Welt – dazu Jugendliche aus Hamburg und Umgebung zum Feiern am Wochenende. Darauf reagiert die Gemeinde mit abendlichen Angeboten im geöffneten Kirchenraum. Eine besondere Rolle spielt das „Beinhaus“ in der Krypta, die vor einigen Jahren errichtet wurde und im Norden einzigartig ist. Zugleich dient die St.-Josephskirche mit dem Sitz der Polnischen Mission als Zentrum für die polnisch-sprachigen Katholik*innen. St. Theresien ist eine Gebietsgemeinde mit baulicher Verbindung zum Altenpflegeheim Malteserstift und der Grund- und Stadtteilschule Altona.
Die beiden Gemeindeteile St. Joseph und St. Theresien ergänzen sich und sind in der Pastoral aufeinander bezogen.
St. Ansgar und St. Bernhard
Die katholische Kirche mitten im Herzen Hamburgs ist den meisten besser bekannt als der „Kleine Michel“. Sie liegt auf dem Weg von der Innenstadt zur evangelischen Hauptkirche St. Michaelis, direkt neben der S-Bahnhaltestelle Stadthausbrücke, zwischen Elbphilharmonie und Komponistenquartier. Zum ursprünglichen Pfarrgebiet gehören die Altstadt mit ihrer Geschäftswelt, die Neustadt, große Teile des Hafens sowie die neue HafenCity.
Besucher*innen erwartet ein heller und freundlicher Kirchraum, eine ansprechende Liturgie und eine große Gastfreundschaft. Sowohl die Menschen, die in der Gegend arbeiten als auch Tourist*innen und Passant*innen fühlen sich gleichermaßen eingeladen, hineinzuschauen, kurz innezuhalten oder zu beten. überdurchschnittlich viele junge Paare freuen sich, im Kleinen Michel heiraten zu können. Etliche Konzerte, Gedenkveranstaltungen und ökumenische Gottesdienste öffnen den Raum für die Stadt und ihre Menschen.
Der Ort ist geprägt von einem lebendigen Zusammenspiel von Kirche und Pfarrei, Katholischer Akademie und Glaubensinformation sowie weiteren kirchlichen Institutionen, die hier ihre Büros haben. Pastorale, katechetische und spirituelle Angebote gehen Hand in Hand mit sozialen und caritativen, künstlerischen und interkulturellen sowie akademischen und intellektuellen Veranstaltungen. Eine besonders gelungene Kooperation stellt das Fratello-Projekt dar, eine neue Form der Obdachlosenpastoral.
Unter dem Dach des Kleinen Michel finden drei eigenständige Gemeinden ihren Platz: die Pfarrei St. Ansgar und St. Bernhard, die als Personalgemeinde verschiedenste Menschen aus ganz Hamburg anzieht und ihnen Heimat bietet, die Französische Mission und die Philippinische Mission. Etliche internationale Gruppen geben dem Ort ein weltkirchliches Gepräge. Die Kirchenmusik leistet einen besonderen Beitrag, indem sie Menschen unterschiedlichsten kulturellen Hintergrunds miteinander in Kontakt bringt.
Seit 2006 ist der Kleine Michel den Jesuiten anvertraut, die dort derzeit zu fünft in einer Kommunität leben, den Pfarrer stellen, Geistliche Begleitung anbieten sowie Beichte und Aussprache, Exerzitien und verschiedene Formen des Gebetes.
Dom St. Marien (mit St. Erich)
Die Dompfarrei ist durch die Kathedrale mit häufiger Bischofsliturgie und anspruchsvoller Kirchenmusik geprägt. Sie ist gleichzeitig Personalgemeinde und Passantengemeinde. Damit und mit ihrer zentralen Lage ist sie der zentrale Ort der Katholischen Kirche in Hamburg.
Der Stadtteil St. Georg ist eines der lebendigsten Quartiere der Hansestadt – ein Stadtteil mit Licht und Schatten: Originelle Restaurants, kreative Werbeagenturen, buntes Leben gehören genauso dazu wie Obdachlosigkeit, soziale Spannungen und Prostitution. St. Georg ist außerdem Zentrum der queeren Community in Hamburg und weit darüber hinaus. Der Dom mittendrin will für all diese Menschen offen sein: den ganzen Tag für Besucher*innen zu Besinnung, zum Atemholen, Schauen und Beten, als Ort von täglichen Gottesdiensten verschiedener Form, als ein Ort der Kultur mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen.
Das zentrale Beichtangebot (in unterschiedlichen Sprachen) wird täglich und teilweise sehr intensiv wahrgenommen. Die Portugiesische und die Kroatische Mission feiern hier ihre Hauptgottesdienste, die Koreanische Mission hat hier ihre Gemeinderäume.
Das Kolumbarium ist eine Besonderheit im Pastoralen Raum und bietet vielfältige Möglichkeiten der Trauerpastoral, z.B. das monatliche Totengedenken und das anschließende TrauerCafe.
Die Kirchenmusik spielt eine besondere Rolle: Orgelspiel auf höchstem Niveau, große Aufführungen des Domchores, der Chor „takt-los“ und die musikalischen Angebote der Kindertagesstätte ergänzen einander.
St. Erich ist eine Gebietsgemeinde und wird in den nächsten Jahren mit der Entwicklung der zugehörigen Stadtteile an Bedeutung gewinnen. Zurzeit wird die Kirche für zwei große Sonntagsgottesdienste in polnischer Sprache und einen kleinen in deutscher Sprache genutzt.
Sankt Sophien
Die Gemeinde Sankt Sophien war ursprünglich Teil der Muttergemeinde St. Marien in St. Georg. Die Abtrennung geschah faktisch am 3. September 1899 durch Verlautbarung von den Kanzeln der schon bestehenden katholischen Kirchen Hamburgs. Der Dominikanerkonvent prägt diese Pfarrei seit 1962. Die neugotische Kirche mit der zweitgrößten Orgel der Hansestadt, verbunden mit einem modernen Kloster-Rund-Bau mit Kapelle ist ein denkmalgeschütztes einzigartiges Ensemble.
Die Gemeinde von ca. 6500 Katholik*innen ist eine Territorial- wie auch eine Personalgemeinde mit mindestens zwei Heiligen Messen pro Tag, täglicher Tagzeitenliturgie, sowie regelmäßigen Anbetungszeiten.
Sankt Sophien ist einerseits eine familiär geprägte Gemeinde mit Kindertagesstätte und Grundschule, aus der eine rege Messdienerarbeit (z.B. Dominikanisches Messdienerwochenende) und Kinder- und Jugendarbeit erwächst: Kinderbibeltage, großes Sommerzeltlager und wechselnde Jugendangebote. Andererseits leben in der Gemeinde auch viele Singles und Senior*innen.
Diese Vielfalt spiegelt sich auch in pastoralen Angeboten: monatliche Lobpreis- und Segnungsgottesdienste sowie andere religiöse und musikalisch-künstlerische Veranstaltungen wie z.B. ARS nicht nur zu den geprägten Zeiten. Neben regelmäßigen Orgelkonzerten mit international bekannten Organist*innen gibt der Musica Viva Kammerchor an Sankt Sophien oft Konzerte und bereichert mit seinem Gesang ausgewählte Gottesdienste. Etwa 45 Gruppen treffen sich im Gemeindehaus regelmäßig, darunter auch eine philippinische Couples for Christ und die dominikanische Laiengruppe Santa Caterina da Siena.
Die Lübecker Märtyrer (Johannes Prassek wurde in Sankt Sophien getauft, ging hier zur Schule und zur Erstkommunion; Initiierung der Namensgebung: Johannes-Prassek-Park), der Lesekreis Mystik-Spirit: Meister Eckhart (mystische Nächte mit Meister Eckhart, 2018: internationale Meister-Eckhart-Tagung zusammen mit Kath. Akademie und dem Institut für Katholische Theologie), der ökumenische Vesper-Predigt-Gottesdienst im Rahmen des jährlichen Kommunitäten-Treffens in der St.-Ansgar-Woche, die Glaubenskurse (Alpha-, Beta- u. Gamma-Kurse), der jährliche Sophien-Cup, die Mahlzeiten für Obdachlose und Bedürftige (Caritasgruppe) alle zwei Wochen mit Kleiderausgabe, Seniorennachmittage, INKASA (Initiative kath. Singles), Kreuzbund-Selbsthilfegruppe, Kfd-Gruppe, Gebetsgruppen (marianische, CE, Weltgebetstag) sowie der St. Martinsumzug, die Fronleichnamsprozession mit Gemeindefest und der St.-Sophien-Fest-Gottesdienst im Schleidenpark mit dem St.-Sophien-Stadteilfest zeigen die Vielfalt der Pastoral.
Nicht zuletzt sammelt der monatliche Punkt 12 am Sonntag viele Interessierte zu interessanten religiösen und weltlichen Themen, die von Referenten vorgetragen und ins Gespräch gebracht werden.
Sankt Sophien ist die erste Gemeinde im Erzbistum Hamburg, der die Zertifizierung des Umweltmanagement-System „Grüner Hahn“ verliehen wurde.
In Sankt Sophien ist die Ghanaische Mission für Norddeutschland beheimatet mit ihren Gottesdiensten und zahlreichen religiösen und kulturellen Aktivitäten. Gemeinsam feiern die beiden Gemeinden etwa 3-4 Gottesdienste bzw. Festgottesdienste im Laufe des Jahres.
Fremdsprachige Missionen
Der Hamburger Katholizismus ist in ganz besonderer Weise von Zuwanderungen geprägt: etwa die Vertreibungen nach den beiden Weltkriegen, die sog. „Gastarbeiter“ aus dem Mittelmeerraum in den Sechzigern und die Bewegungen aus dem Osten Europas. Die Zuwanderer haben nach Sprachgruppen eigene Personalgemeinden, bzw. Pfarreien gebildet. Viele von ihnen zeichnen sich durch ein besonders lebendiges Gottesdienst- und Gemeindeleben aus und haben ihren Hauptsitz in der Hamburger City. Zu unserem Pastoralen Raum gehören die polnische, portugiesische, kroatische, spanische, italienische, französische, philippinische, koreanische, ghanaische und die togolesische Gemeinde bzw. Gemeinschaft.
Orden und Geistliche Gemeinschaften
Seit jeher tragen Ordensgemeinschaften das kirchliche Leben in Hamburg entscheidend mit. Die Dominikaner haben ihr Kloster in Sankt Sophien und führen die ghanaische und die kroatische Mission. Am Kleinen Michel befindet sich die Kommunität der Jesuiten, die St. Benedikt Gemeinschaft trifft sich hier regelmäßig und auch die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) fühlt sich hier beheimatet. Schwestern von Mutter Teresa leiten das Haus Betlehem als Zufluchtsort in einem sozialen Brennpunkt Hamburgs. Schwestern der gemeinsamen Arbeit von der Unbefleckten Maria wirken in der Polnischen Mission, sowie Schwestern der Franziskaner-Klarissen-Kongregation aus Indien am Marienkrankenhaus.
Zahlreiche suchende Christen und Christinnen haben sich im Neokatechumenat zusammengetan und in St. Theresien einen Ort für ihre Treffen und Gottesdienste gefunden.
Hinzu kommen die klassischen Ritterorden, Kommenden des Deutschordens, des Malteserordens und der Ritter vom Heiligen Grab, die einen deutlichen Bezug zu den Innenstadtkirchen haben. Darüber hinaus gibt es etliche weitere geistliche Gemeinschaften und Gruppierungen, die das Bild einer bunten Kirche zeichnen.
Die Innenstadt ist geprägt von besonders vielen und bedeutenden Orten kirchlichen Lebens, die teils in die ganze Stadt oder Diözese ausstrahlen
Schulen und Kindertagesstäten
Zum Pastoralen Raum gehören die beiden großen traditionellen katholischen Gymnasien: St. Ansgar am Berliner Tor und Sophie-Barat am Dammtor. Beide zählen jeweils über 1000 Schüler und Schülerinnen aus der ganzen Stadt und Umgebung.
Die Stadtteilschulen am Dom und in St. Theresien laufen aus. Die Grundschule in Sankt Sophien wird neu errichtet und ausgebaut, sodass sie ihre wertvolle Arbeit fortsetzen kann. Die Schulen führen eine wichtige Hamburger Tradition fort, die durch diese Einrichtungen eine starke religiöse Prägung und Vernetzung ungezählter Kinder, Jugendlicher und Familien seit über hundert Jahren geleistet hat. Sie sind ein besonderes Merkmal des katholischen Lebens in Hamburg.
Die vier Kindertagesstätten am Dom, in Sankt Sophien, in St. Joseph und St. Theresien bieten einen religiös geprägten Raum für insgesamt ca. 300 Kinder. Sie kooperieren mit unseren Schulen.
Jugendverbände
An den beiden Gymnasien St. Ansgar und Sophie-Barat entfaltet sich in der KSJ ein vielfältiges und religiös gestaltetes Leben vieler Jugendlicher. An der Domschule unterhält die CAJ den Jugendtreffpunkt „Jeffkes Container“.
Caritative Einrichtungen
Die zahlreichen caritativen Verbände, Vereine und Initiativen leisten Beratung und Hilfe für Menschen in ganz unterschiedlichen Bedarfs- und Notlagen, z.B. im „Haus Johanna“ mit Unterstützung für psychisch erkrankte Frauen. Ein Schwerpunkt liegt in der Hilfe für Wohnungs- und Obdachlose – etwa in der stadtweit bekannten „Alimaus“ oder im „Haus Betlehem“. Das Projekt „Fratello“, das von der Katholischen Akademie initiiert und begleitet wird, stellt eine neue Form der Obdachlosenpastoral dar.
Katholische Akademie
Die Katholische Akademie Hamburg bringt Glauben und Religion mit der Gesellschaft von heute ins Gespräch. Sie bietet öffentliche Veranstaltungen zu Fragen aus Wissenschaft, Kultur und Politik mit unterschiedlichen Experten an. Meinungsvielfalt gewährt einen regen Austausch. Mit ihr ist Kirche ein kritischer Partner im Diskurs der Zeit, der eine christliche Perspektive stark macht.
Katholische Familienbildungsstätte
Die Katholische Familienbildungsstätte unterstützt Familien mit ihrem Bildungsprogramm in vielfältigen Fragen der konkreten Lebensgestaltung. Ihre Kurse und Veranstaltungen werden auch von vielen Nichtkatholik*innen besucht und wertgeschätzt.
Ökumenisches Forum
Das Ökumenische Forum HafenCity wird von 21 Kirchen getragen, die vielfältig und gemeinsam in diesem modernen Stadtteil Gottes Gegenwart bezeugen und erfahrbar machen. Sie laden Menschen und Organisationen ein und vernetzen sie, um ihr Engagement für eine bessere Welt zu stärken. In besonderer Weise treffen wir hier auf „alle Menschen guten Willens“. Ein besonderes Lernfeld für die Gestalt einer Kirche von morgen bildet die ökumenische Hausgemeinschaft im Ökumenischen Forum.
Freiwilligenzentrum
Das Freiwilligenzentrum Hamburg fördert und vermittelt ehrenamtliches Engagement in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Damit vernetzen wir uns mit vielen Menschen, die sich für bessere Lebensbedingungen in unserer Stadt engagieren.
Katholische Glaubensinformation
Die Katholische Glaubensinformation bietet in zentraler Lage Einzelgespräche wie Glaubenskurse an für Erwachsene, die sich taufen lassen wollen (Katechumenen), eine Konversion anstreben oder als katholische Christen ihren Glauben vertiefen möchten. Sie verantwortet die erzbistumsweite zentrale Zulassungsfeier zur Erwachsenentaufe wie zur Erwachsenenfirmung im Hamburger St. Marien-Dom. Die Nähe zur Katholischen Akademie und zum Kleinen Michel ermöglicht eine Entfaltung des Glaubenslebens in intellektueller wie praktischer Hinsicht.
Seemannsmission
Der Hafen als ganz besonders prägender und typischer Ort für die ganze Stadt bringt Menschen aus aller Herren Länder – oft nur für ganz kurze Zeiträume – in unsere City. Sie leben häufig – lange von ihrer Familie getrennt – in persönlich schwierigen Situationen, die von Hafenromantik weit entfernt sind. Die Seemannsmission bildet hier einen Ort der Zusammenkunft, des Glaubens und der persönlichen Unterstützung.
Marienkrankenhaus
Das Marienkrankenhaus ist eine der ältesten katholischen Einrichtungen in Hamburg. Es steht exemplarisch für die Wahrnehmung der Werke der Barmherzigkeit und wirkt damit weit über den spezifisch katholischen oder überhaupt christlichen Bereich hinaus. Eine professionelle Krankenhausseelsorge macht deutlich, dass es hier bei der medizinischen Versorgung immer um den ganzen Menschen geht.
Malteserstift St. Theresien
In unmittelbarer Nähe zu St. Theresien unterhält die Malteser Caritas Hamburg gGmbH ein modernes Seniorenstift.
² Auflistung der Stadtteile im Anhang 1
³ Weitere Zahlen im Anhang 1
Das Wohnen im Pastoralen Raum Hamburg-City ist überwiegend von typisch innerstädtischem mehrgeschossigem Wohnungsbau geprägt, es kommen aber auch Einfamilienhäuser und ländliche Gebiete vor. Hinzu kommen Gewerbeflächen, vor allem Büros, ganz verschiedene öffentlichkeitsbezogene Gebäude und Freiflächen sowie touristische Orte.
Besonderes Merkmal für die Menschen, die im Pastoralen Raum wohnen oder sich bewegen, ist eine außerordentlich hohe Fluktuation. So zieht etwa ein Viertel der Wohnbevölkerung jährlich in den Raum zu oder aus dem Raum hinaus. Deshalb ist nur wenig Kontinuität der Gemeindemitglieder gegeben. Daraus ergibt sich, dass tragende ehrenamtliche Mitarbeiter*innen (z.B. am Dom und im Kleinen Michel) zu 75% nicht aus dem Gebiet der Pfarrei, sondern aus dem Großraum Hamburg kommen, wenn auch mit hoher Kontinuität und Verbundenheit.
Haushalte mit Kindern sind in der Hamburger City unterdurchschnittlich, Ein-Personen-Haushalte überdurchschnittlich stark vertreten. In den bürgerlichen Stadtteilen (Uhlenhorst, Barmbek, Rothenburgsort) und den ländlichen Gebieten in den Elbniederungen finden sich allerdings wiederum etliche oder sogar besonders viele kinderreiche Familien.
Die Internationalität unter den Bewohner*innen ist überdurchschnittlich stark
ausgeprägt, von den katholischen Kirchenmitgliedern kommt sogar ein Drittel bis zur
Hälfte (je nach Zählart) aus dem Ausland. Diese Vielfalt kann als ein besonderes
Markenzeichen in unserem Pastoralen Raum gelten.
Wohl alle Hamburger Lebenswelten kommen auch in diesem Pastoralen Raum vor. Besonders augenfällig sind die Szene-Stadtteile St. Pauli, Schanzenviertel und St. Georg sowie gutbürgerliche Lagen auf der Uhlenhorst und an der Außenalster. Die innovative und sozial durchmischte HafenCity hat eine ganz eigene Prägung. Hinzu kommen Stadtteile mit vielen sozial benachteiligten Bewohner*innen, Altona, St. Pauli und Rothenburgsort.
Die Wohnbevölkerung im Zentrum weist hinsichtlich der anteilig vertretenen Sinus-Milieus einige Besonderheiten auf. Zum einen treten die für eine Großstadt typischen Abweichungen von den deutschen Durchschnittswerten auf: Die Milieus der Performer (flexible, global orientierte Leistungselite), der Expeditiven (kreative, urbane Avantgarde) und der Sozialökologischen (engagiert ökologische, sozial ausgerichtete Gesellschaftskritiker) sind deutlich stärker vertreten, die Milieus der Bürgerlichen Mitte (leistungs- und anpassungsbereiter bürgerlicher Mainstream) und der Prekären (sozial Benachteiligte mit dem Wunsch, Konsumstandards der breiten Mitte zu erreichen) sind deutlich schwächer vertreten. Diese großstädtische Ausprägung der Milieus ist im Pastoralen Raum Hamburg-City noch einmal verstärkt gegenüber dem Hamburger Durchschnitt zu beobachten.⁴
Über die Menschen, die hier wohnen, hinaus finden sich viele Menschen als Passant*innen täglich in Büros, Schulen und Hochschulen, in Hotels und Gastronomie-Betrieben, in Läden und Kaufhäusern, in Kinos und Theatern, bei politischen Zusammenkünften, in Gesprächsrunden und Clubs sowie in Kirchen und Moscheen. Allein über den Hauptbahnhof bewegen sich täglich etwa eine halbe Million Menschen. Auch sie gehören zu unserem Pastoralen Raum.
Außerdem werden in diesem Pastoralen Raum Armut und Obdachlosigkeit besonders sichtbar. Hintergrund sind Flucht und Migrationsbewegungen innerhalb Europas und der ganzen Welt. Psychische und physische Notlagen sind an der Tagesordnung.
Diese Vielfalt mit ihren Extremen fordert uns heraus, konkrete Methoden zu entwickeln, die verschiedenen Lebenswelten und –situationen zu erkunden. Die Expeditionen des Sozialraumtages waren ein ermutigender Anfang, das weitergehende Offensein für die konkrete Situation ist ein bleibender Auftrag.
⁴ Darstellung der Microm-Geodaten auf Grundlage der Sinus-Milieus im Anhang 1
Die Zusammenschau von Bestandsaufnahme und sozialräumlicher Analyse hat uns in ausführlicher Diskussion fünf Schlagworte herausarbeiten lassen. Die fünf Themen ergeben sich nicht strikt zwingend und evtl. auch nicht abschließend – aber sie beschreiben in besonderer Weise für uns wichtige und zentrale pastorale Herausforderungen und Chancen, wie wir sie ganz konkret in der Hamburger City für die katholische Kirche sehen. Es sind Aspekte, die quer durch alle konkreten einzelnen Handlungsfelder zur Anwendung kommen sollen. Sie bilden das „Herz“ unserer Idee von Citypastoral.
Dabei nehmen wir fortdauernd die Zeichen der Zeit wahr und erkunden immer wieder die Situationen und Gegebenheiten in unserem Raum. Wir wollen heute nicht die zukünftige Gestalt der Kirche mit ihren Institutionen, Immobilien und Personalstellen beschreiben, denn wie diese Gestalt sein wird, wissen wir heute nicht. Wir wissen nur, dass sich die Gestalt der Kirche gerade von Grund auf verändert. Die neue Gestalt werden wir nicht ohne Brüche aus der überkommenen heraus entwickeln können.
Deshalb wollen wir verschiedene Methoden erproben, um uns systematisch mit der Frage zu befassen, was die Menschen (innerhalb und außerhalb der Kirche) von uns wollen. Dazu werden wir auf vielfältige Weise Kontakte knüpfen, zu unseren Mitgliedern, den anderen Kirchen und zu Interessierten in unserem Umfeld.
Wir wollen uns miteinander vergewissern, was in der Kirche von morgen neu geschehen soll. Alle Charismen, die sich zeigen, sind willkommen und werden gefördert. Wir beschreiben Handlungsfelder, aus denen sich Herausforderungen und Chancen ergeben, die wir besonders in den Blick nehmen wollen. Dabei glauben wir nicht, dass wir es sind, die Gott erst zu den Menschen bringen müssten – sondern, dass er immer schon da ist:
die Welt ist Gottes so voll (A. Delp SJ).
Internationalität
Als Katholische Kirche in der Hamburger Innenstadt erfahren wir uns besonders international geprägt und von der Internationalität unserer Stadt herausgefordert. Ein großer Teil der Hamburger Katholik*innen, die sich im Pastoralen Raum Hamburg-City beteiligen, und aller Menschen, die im Pastoralen Raum leben, hat Migrationshintergrund, hinzukommen viele ausländische Gäste. Dies schlägt sich nieder in der großen Anzahl muttersprachiger Gemeinden, bzw. „Missionen“. Das Lebensgefühl vieler Menschen in der Hamburger City ist international geprägt.
Diese Situation entspricht der ursprünglichen Idee der christlichen Kirche: als neues Volk Gottes aus allen Völkern und Nationen herausgerufen und vereint zu sein in seinem Geist. Deshalb sehen wir diese Internationalität als eine große Chance für ein völkerverbindendes Kirchesein.
Unser Ziel ist es, dieses völkerverbindende Kirchesein zu leben und sichtbar zu machen. Es soll ein Zeichen für uns selber sein und vielleicht auch einmal ein Modell für die Stadt. Diesen Weg aufeinander zu wollen wir in Zugewandtheit und mit gegenseitigem Respekt gehen, jeweils voneinander lernend.
Konkrete Maßnahmen:
- verstärktes Zusammenwirken mit den fremdsprachigen Gemeinden, z.B. gemeinsame Gottesdienste, Prozessionen und Feste, internationales Glaubensfestival
- mehrsprachige Elemente in Gottesdiensten mit entsprechenden Drucksachen und aktuellen Medien
- gemeinsame katechetische Elemente, z.B. in der Vorbereitung zur
Erstkommunion oder Firmung, - Förderung vom gemischten Gruppen (Gebets-, Jugend-, Musikgruppen etc.)
- mehrsprachige Zugänge in Homepage und Printmedien.
Offene Kirchen und Orte
Für die City (im engeren Sinne) prägend sind nicht nur die dort fest wohnenden Menschen, sondern in ganz besonderem Maße zigtausende von Personen, die sich als Passant*innen dort aufhalten. Diese Chance wollen wir nutzen, indem wir mit einer Willkommenshaltung unsere Kirchen und Orte möglichst viele Stunden lang offen halten und einladend gestalten. Wir stellen fest, dass insbesondere Kirchenräume als spirituelle Orte von besonderer Kraft und Energie wahrgenommen werden – auch von Menschen, die sonst gar keinen speziellen Zugang zum christlichen Glauben haben. Auch unsere anderen kirchlichen Orte können durch mehr Offenheit ausstrahlen und ihre Anliegen und Inhalte offensiv und sympathisch in die Gesellschaft und das Stadtleben einbringen.
Unser Ziel ist es, dass viele Menschen diese besonderen Kirchen und Orte besuchen, dabei eine „Offenheit nach oben“ erleben: vielleicht sogar spirituelle Zugänge neu finden oder verstärken können. Wir legen Wert darauf, dass die Menschen dabei nicht gleich zu sehr festgelegt werden.
Deshalb sehen wir eine große Chance in einer ausgeprägten Willkommenskultur – wenn möglich mit personalem Angebot („Greeter“ mit persönlicher Einführung in ihren Dienst) und geeigneten Gestaltungselementen. Wir möchten dabei Gedanken anstoßen, neue Räume öffnen, vielleicht Menschen auf einen neuen Weg bringen. Dabei fügen wir uns in die Gemeinschaft aller kirchlichen Orte und Initiativen in der City ein und kooperieren mit ihnen.
Konkrete Maßnahmen:
- Ausprägung einer Willkommenskultur
- Öffnung der Kirchenräume möglichst ganztägig,
- Personales Angebot: „Kirchenhüter“ (besser: „Willkommensheißer“) mit entsprechendem Schulungsangebot,
- Kirchenführungen, z.B. Sommerführungen in Kurzform nach den Gottesdiensten, historische Führungen, thematische Führungen, Kirchenerkundungen mit Kindern, Jugendlichen und Schulklassen,
- Besondere Gestaltung der Räume durch Musik, Licht (Installationen) oder Ausstellungen,
- Abendliche und nächtliche Veranstaltungen, z.B. Nightfever, Nacht der Kirchen, St. Joseph by Night, Nachtkonzerte.
- Offene Kirche auch um die Kirche herum (z.B. Domplatz): Zelt, mobiler
Kaffeewagen, Café
Situative Seelsorge
Freude und Hoffnung, Trauer und Angst sind existentielle Zugänge zu den Menschen (vgl. Gaudium et Spes). So war es auch für Jesus typisch, auf die Situationen der Kranken, Armen, Ausgestoßenen einzugehen: „Was soll ich dir tun?“(Mk. 10,51). Solche Zugänge können einen eher individuellen, aber auch gesellschaftlichen Akzent haben (z.B. bei besonders schlimmen Unfällen oder Verbrechen – aber auch bei großen Stadtfesten). Situative Seelsorge bedeutet, die Zuwendung zu den Menschen in Gottesdienst und Seelsorge neben der Grundseelsorge an solchen konkreten Lebenssituationen auszurichten und zu erweitern. Wir fragen und erleben in den Einrichtungen, was die Menschen (emotional) bewegt. Wir erproben verschiedene Formate, die auf die Bedürfnisse der Menschen antworten.
Unser Ziel ist es, Menschen (im Innern) zu berühren, wenn es „dran“ ist. Wir wollen in Situationen da sein und Präsenz zeigen, wo sie uns tatsächlich brauchen können (statt nur dauernd ungefragt und mglw. auch noch einfordernd). Wir hoffen, dabei Augen und Herzen etlicher Menschen öffnen zu können für Erfahrungen und Berührungen, die über das Alltägliche und rein Innerweltliche hinausgehen.
Konkrete Maßnahmen:
- Persönliche Segnungen, z.B. Sommersegen, Segen zum Schulanfang, Valentinssegen, Kindersegnungen,
- Trauerpastoral, z.B. Gottesdienste im Kolumbarium, Trauercafè, Gesprächsangebote,
- Öffentliche Gottesdienste und Symbolhandlungen an besonderen Orten (z.B. Hafengeburtstag, Unfallstelle, Gedenkort),
- Krankensalbungsgottesdienste,
- Trost und Gespräch in existenzbedrohenden Situationen,
- Geistliche Begleitung: individuell und in Gruppen,
- Haus- und Wohnungseinweihungen, Sternsingerbesuche, Geburtstagsgratulationen.
Vernetzung
Als missionarische Kirche laden wir nicht nur zu uns ein, sondern gehen auf die Märkte und Areopage (vgl. Apg 17,16-34) und führen Dialoge mit den „Menschen guten Willens“ (Johannes XXIII.). Auch für Jesus waren die Plätze der Ortschaften sein typischer Ort. Wir knüpfen und pflegen Kontakte und geben Rechenschaft über die Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petrus 3,15). Die heute angemessene Form solcher Begegnungen ist nicht (mehr) die „Speaker’s Corner im Hyde-Park auf einer Apfelsinenkiste“. Wir suchen stattdessen Vernetzungen in die verschiedensten Gruppen und Einrichtungen der Gesellschaft hinein. Dabei spielt die Ökumene der Christlichen Kirchen eine wichtige Rolle. Solche Kontakte werden nicht nur von offiziellen Vertretern getragen, sondern von unterschiedlichen Mitgliedern unserer Gemeinden. Damit versuchen wir, den zweiundsiebzig weiteren ausgesandten Jüngerinnen und Jüngern zu entsprechen.
Unser Ziel ist es, selbstverständlicher und unverkrampfter, auch ausdauernder, Kontakt zu anderen „Playern“ in unserem Umfeld zu pflegen. Es sollen nicht nur offizielle Vertreter, sondern möglichst viele Gemeindemitglieder in jeweils ihren Kreisen vernetzt sein (beruflich, kulturell, nachbarschaftlich…). Unser (Traum-)Bild ist ein großes, starkes, bewegliches und belastbares Netzwerk durch die gesamte Gesellschaft, in dem wir unsere Knotenpunkte lebendig halten.
Konkrete Maßnahmen:
- Pflege und Ausbau von Kontakten zu evangelischen Nachbargemeinden und Einrichtungen,
- Kontakt zu Bürgervereinen; Interessengemeinschaften und Stadtteilinitiativen; Mitarbeit bei den entsprechenden Publikationen,
- Beiträge zu Straßenfesten, z.B. Kita am Hansaplatz-Sommerfest,
- Beiträge in der Stadtteilwerbung, z.B. Prospekt zur Großen Freiheit,
- Interesse an Kultureinrichtungen: Oper, Elbphilharmonie, Theater, Kleinkunst, Museen,
- Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Forum HafenCity.
Armut: Diakonisches Handeln
In der Citylage einer Großstadt zeigen sich Armut und prekäre Lebenssituationen gehäuft in bestimmten und auffälligen Formen: Obdachlose, Bettler, Drogenabhängige, Prostituierte. Immer wieder hat Jesus sich der prekären Situation solcher Menschen gestellt und sich um sie gekümmert. Als Christen können wir sie nicht unbeachtet lassen. Diese sichtbare und auch die unsichtbare Armut (z.B. Altersarmut) gilt es wahrzunehmen und darauf vielfältige Antworten zu finden. Das erfordert Professionalität und eine Haltung der Achtsamkeit bei allen.
Unser Ziel ist es, die Zuwendung Gottes zu den Menschen – Herz und Mitte unseres Glaubens – nicht nur in Worten zu verkünden (und bei anderen Nachahmung anzumahnen), sondern sie konkret erfahrbar und erlebbar werden zu lassen. Auch, wenn uns dies nicht flächendeckend und auch nur annähernd ausreichend gelingen wird, sind doch die einzelnen Ansätze Symbole des guten Willens und Zeichen der Hoffnung auf Gottes endgültiges Wirken.
Konkrete Maßnahmen:
- Caritative Unterstützung und Beratung, z. B. Küchen und Kleiderkammern,
- Schuldner- und Suchtberatung,
- Winternothilfe,
- Informationen und Situations-Einschätzungen für die Gemeinde,
- Raum in Gebet und Fürbitte,
- Öffentliche Lobbyarbeit.
Im Hinblick auf unsere Grundidee der Citypastoral in den fünf Herausforderungen und Chancen haben sieben Projektgruppen wichtige einzelne Arbeitsfelder angesehen, analysiert und für die Zukunft fortgeschrieben. Dabei ergibt sich eine scheinbare Doppelung der Chance und Herausforderung „Armut“ mit dem Arbeitsfeld „Diakonisches Handeln“. Tatsächlich schauen wir in beiden Abschnitten aus unterschiedlichen Perspektiven: zunächst im Blick auf die Gegebenheiten in unserer Stadt und dann im Blick auf das konkrete Tun, das schon vor der Pastoralentwicklung einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt gebildet hat und jetzt stärker koordiniert werden muss.
In den sieben Arbeitsfeldern sollen jeweils nach einer kurzen Bestandsaufnahme mit einem Bezug auf die Grundlagen unseres Glaubens aus Bibel und Tradition konkrete Perspektiven für die Zukunft entwickelt und festgehalten werden. Diese Perspektiven sollen sich an den fünf Herausforderungen und Chancen (aus dem 6. Kapitel) orientieren.
Die Projektgruppen haben diese Aufgaben in jeweils ihrer eigenen Herangehensweise erledigt. Deswegen sind die Ausführungen nicht streng parallelisiert und systematisiert, sondern tragen jeweils noch die eigene Handschrift und Schwerpunktsetzung der Arbeitsgruppen. Es konnten auch nicht immer alle Punkte der vorgegebenen Systematik bearbeitet werden; so bleibt manches fragmentarisch und einer späteren Evaluation vorbehalten. Die Anzahl, Auswahl und Reihenfolge der Arbeitsfelder ist aus unmittelbarem Handlungsbedarf entschieden worden, deshalb nicht abschließend festgelegt.
Liturgie
Bestandsaufnahme
Im Pastoralen Raum Hamburg-City gibt es eine große Fülle von sehr verschiedenen Gottesdiensten. Dabei ist die Feier der Eucharistie jeweils die Mitte des Gemeindelebens. Eine vollständige Darstellung ist in diesem Rahmen nicht möglich; deshalb nur ein knapper Überblick.
In vier Pfarrkirchen (St. Joseph, St. Ansgar/Kleiner Michel, Mariendom, Sankt Sophien) und zwei Filialkirchen (St. Theresien und St. Erich) finden sonntags und werktäglich regelmäßig heilige Messen statt, dazu verschiedene Andachten und Anbetungszeiten, Beichtgelegenheiten und besondere Formen von Gottesdiensten. Darüber hinaus halten die fremdsprachigen Gemeinden ihre Gottesdienste z.T. in den genannten Kirchengebäuden, z.T. in ihren eigenen Räumen oder anderen Kapellen. Eine Reihe von Ordensgemeinschaften und Konventen halten ihre spezifischen Gebetsformen an verschiedenen Orten. Dazu kommen Gottesdienste in der Öffentlichkeit, z.B. Prozessionen. Auch in ökumenischer Zusammenarbeit werden Gottesdienste gefeiert, gelegentlich auch interreligiöse Gebetsveranstaltungen.
Perspektiven für die Zukunft mit Blick auf die fünf Herausforderungen
Wir legen Schwerpunkte vor, die sich aus der Betrachtung dessen ergaben, (1.) was spezifisch für eine City-Situation ist und (2.) was spezifisch für Hamburg ist.
Internationalität
Wie in jeder großen Stadt treffen in Hamburg Menschen vieler Nationen zusammen, besonders in der City. Diese Internationalität wird verstärkt durch die interkontinentale Bedeutung des Hafens.
Aus dieser Situation sind in Hamburg die fremdsprachigen Gemeinden (Missionen) entstanden, die schon zahlenmäßig ein großes Gewicht haben. Aber auch die Gottesdienste der Ortsgemeinden sind sehr international besucht.
Unsere Gottesdienste müssen dem Rechnung tragen, indem sie die verschiedenen Sprachen, musikalischen Stile und internationalen Bräuche aufnehmen. Praktikabel ist eine punktuelle Integration anderer Kulturen.
(Beispiele: mehrsprachige Gottesdienstzettel oder QR-Codes für Internetseiten mit Liturgien in anderen Sprachen – Begrüßung, Lesungen, Fürbitten mehrsprachig – Zusammenwirken mit den fremdsprachigen Gemeinden)
Offene Kirchen und Orte
Heutige Großstädte sind von einem 24-Stunden-Rhythmus geprägt. Das betrifft besonders die Vergnügungsmeilen, den Verkehr und auch das Arbeitsleben.
Wir tragen dem Rechnung, indem wir den Rhythmus der Stadt und der Straßen aufnehmen: durch Angebote zu ungewohnten Zeiten und durch möglichst lange Öffnungszeiten unserer Kirchen.
(Beispiele: St. Joseph by night – Nightfever – Nacht der Kirchen – 7/24-Stunden Gebetsraum mit Eucharistischer Anbetung und Lobpreiszeiten – Öffentliches Stundengebet (eines Ordens) - Feierabendkirche – Offene Kirchen – Segensfeiern)
Situative Seelsorge
Großstädte zeichnen sich aus durch unterschiedliche Lebensentwürfe und damit verbunden unterschiedliche spirituelle Bedürfnisse. Die große Zahl der Menschen bietet Potential für viele unterschiedliche Interessengruppen. Gleichzeitig ist Anonymität eine Besonderheit von großen Städten, z.T. ausdrücklich gesucht.
Wir tragen dem Rechnung durch Angebote für unterschiedliche Zielgruppen und Einzelne. Wir versuchen, Zugangswege zu unseren Gottesdiensten zu gestalten, z.B. durch „Schnuppergottesdienste“. Wir schaffen Orte der Begegnung.
(Beispiele: Schnuppergottesdienste – Kinder- und Jugendgottesdienste – „Sonnenuntergangsgottesdienste“ – Segensgottesdienste am Valentinstag, zu den Ferien, in Prüfungssituationen –- Tourist*innen: Begrüßung in den Kirchen, Hotelinfos, Sommer-Kurzführungen - Trauerkultur)
Vernetzung
Die Hansestadt ist eine Stadt mit großer Tradition und vielen Gesichtern. So gibt es die christlichen Orte (Kirchen, Statuen, Pilgerwege, Gedenkorte) – aber auch andere wichtige und für das Zusammenleben zentrale Orte (Rathaus, Messehallen, Universität, Theater, Museen, Parks), die sich spirituell deuten und beleben lassen.
Unser gottesdienstliches Tun trägt dem Rechnung, indem wir auch außerhalb unserer Kirchengebäude Menschen aufsuchen, sammeln und inspirieren.
Hamburg ist eine Stadt der Vielfalt an Religionen, Weltanschauungen und Nationen. Respekt, Toleranz und Solidarität miteinander können sich zeigen in gemeinsamen Veranstaltungen.
(Beispiele: Pilgern auf den Spuren Ansgars – Marienpilgerwege, Lourdes, Fatima-Prozessionen – Kreuzweg – St. Martin mit Pferd – Lübecker Märtyrer am 10. November – Fronleichnam: Sternwanderung – Weltgebetstag der Frauen - Gebetswoche für die Einheit der Christen – ACK-Teilnahme – (bilaterale) Ökumene mit den lutherischen Hauptkirchen – Ansgarwoche – Kanzeltausch - christliche Glaubenskurse – Friedensgebete und andere Formen der Solidaritätsbekundung mit Verfolgten – kulturübergreifende Begegnungen und interreligiöser Dialog)
Armut
Das unmittelbare Umfeld unserer Kirchengebäude ist oft von Menschen in sehr prekärer Situation geprägt: Obdachlose, Bettler.
- Wir begegnen ihnen mit Respekt und Wertschätzung
- Wir bemühen uns um konkrete Hilfen – mindestens Hinweise zu Angeboten anderer Träger.
- Wir suchen Wege, diesen Menschen auch in unseren Gottesdiensten Raum zu geben – oder eigene Angebote zu gestalten.
- Wir informieren unsere Gottesdienstbesucher über die Situation der Bettler und Obdachlosen und deren Hintergründe und geben unseren Gemeindemitgliedern so mehr Sicherheit in der Einschätzung, welche Art von Hilfe angebracht und tatsächlich hilfreich ist.
- Wir vergessen auch das Gebetsgedenken nicht, beten dabei allerdings nicht nur „für“ sie, sondern auch „mit“ ihnen.
Konkrete Folgen und Abmachungen
Die Gottesdienstzeiten im Pastoralen Raum sollten in einem Printmedium (Pfarrbrief) regelmäßig Interessierten im gesamten Raum zugänglich gemacht werden.
Kinder und Jugend
Bestandsaufnahme und Grundsätze der Arbeit
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. (Mt 5,13)
Wie das Salz, in der Predigt Jesu, wollen Jugendliche im Pastoralen Raum durch ihre jugendliche Perspektive und Dynamik Geschmack geben und die Kirche bereichern. Dabei benötigen sie sich Raum und Unterstützung, sie wollen angeleitet werden, aber auch frei agieren können. Dabei müssen auch innovative und kreative Wege möglich sein, damit der Geschmack nicht fade und nur reine Nachahmung ist.
Im Pastoralen Raum Hamburg City gibt es mehrere Orte, an denen Jugendarbeit auf sehr verschiedene Weise ausgeübt und gelebt wird.
Die verbandliche Jugendarbeit (BDKJ, insbes. KSJ) wird demokratisch von Jugendlichen und Hauptamtlichen geführt. Die Jugendlichen organisieren, angeleitet von Hauptamtlichen, sich und ihre Gruppen und Aktivitäten. Diese Jugendarbeit geschieht zum guten Teil in den Schulen, die durchgängig mit den Gemeinden in der Kinder- und Jugendarbeit in verschiedener Form zusammenwirken.
In der gemeindlichen Jugendarbeit steht das Miteinander verschiedener Lebensalter und -situationen in einer Glaubensgemeinschaft im Mittelpunkt. Die Jugendlichen werden von den Erwachsenen in die Gemeinschaft integriert, indem sie spezielle, auf Jugendliche ausgerichtete Aufgaben übernehmen. So übernehmen sie z.B. am Altar Aufgaben als Messdiener oder organisieren Ausflüge und Gruppenstunden für die Jüngeren.
In zwei Gemeinden finden große Sommerfreizeiten statt, die aus der Jugendarbeit heraus organisiert werden und weit über Gemeindebezüge genutzt werden. Sie sind damit ein wichtiges Element in die Welt hinein auszustrahlen. An den Gemeinden mit Schulstandorten ist die Gestaltung des Kirchenjahres immer mit diesen verknüpft und hat durch den feierlichen Rahmen einen hohen Einladungscharakter auch für kirchenferne Familien.
Perspektiven für die Zukunft mit Blick auf die fünf Herausforderungen
Internationalität
Um die Internationalität zu fördern und die Ressourcen und Räume effektiver zu nutzen, ist es wichtig, die Kooperation zwischen den Missionen und Gemeinden zu initiieren und gemeinsame Gruppen und Projekte anzubieten. Hier ist es hilfreich, wenn es für jede Mission und jede Gemeinde jeweils einen (hauptamtlichen) Ansprechpartner gibt.
Offene Kirchen/Vernetzung
Eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen sind in der Hamburger City in Verbänden zusammengeschlossen – vor allem in der KSJ. Hier gibt es ein christliches Zusammensein von Jugendlichen außerhalb einer Kirchengemeinde. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Projekte, wie zum Beispiel das gemeinsame Lernen, aber auch, christliche Werte in einer ausschließlich jugendlichen Gemeinschaft erleben. Dies geschieht in den Gruppenstunden, aber auch bei gemeinsamen Ausfahrten oder Ausflügen. Die Eigenständigkeit dieser Arbeit ist ein großer Wert und soll gewahrt bleiben.
Konkrete Folgen und Abmachungen
Um eine gute Vernetzung aller Akteure zu schaffen, ist es sinnvoll, wenn es regelmäßige Leitertreffen gibt. Hier können sich die Jugendlichen absprechen und gegenseitig zu verschiedenen Projekten einladen. Diese Treffen sollen allerdings nicht häufiger als 2-3 Mal im Jahr sein.
Bislang fehlen eindeutig geeignete Räumlichkeiten, in (fast) allen Gemeinden. Die Jugendlichen brauchen einen Platz, an dem sie sich treffen und ihre Ideen verwirklichen können. Dabei sollte beachtet werden, dass diese Räumlichkeiten von den Jugendlichen jederzeit genutzt werden können, damit sie sich mit diesen auch identifizieren und sie sich frei entfalten können.
Für eine solche Jugendarbeit bedarf es auch unbedingt einer hauptamtlichen Begleitung.
Katechese
Definition von Katechese
Katechese ist die systematische Einführung in die elementaren Inhalte der christlichen Lebensweise und der Lehre der Kirche und im Fortschreiten deren Vertiefung und die Vergewisserung über die Schlüssigkeit. Eingeführt werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch persönlichen Kontakt im Auftrag der Kirche. Katechese zielt darauf, das Verständnis für das Geheimnis Christi zu entfalten, zur Nachfolge Christi, zur Feier der christlichen Mysterien und zur Mitgestaltung des Lebens in der Kirche zu befähigen. Mit anderen Worten: Das Ziel ist der gläubige Mensch; in seiner Glaubensbeziehung, mit seinem Glaubenswissen und in seiner Glaubenspraxis. Die Katechese ist der kirchliche Dienst am Glauben der Menschen.
Die biblische Fundierung unseres Auftrags
Das AT bezeugt, dass Gottes Weisung „laut vorgetragen“ wird, damit alle gut „zuhören und auswendig lernen“, was ihnen mitgeteilt wird. Auch im NT bedeutet katechein vor allem „mitteilen“ und „(mündlich) unterweisen“ und zwar in der Art, wie Jesus seine Jünger durch Wort, Tat und Beispiel unterwiesen hat. Grundlegende Bibelstellen für das Verständnis dessen, was Katechese ist, finden sich v.a. in: Lk 24, 13-35 (Auf dem Weg nach Emmaus), Joh 1, 35-42 (Kommt und seht), Mt 28, 16-20 (Macht alle zu meinen Jüngern), Apg 8, 26-40 (Verstehst du, was du liest?), Ex 13, 14 und Dtn 6, 1-9 (Wenn dein Sohn dich fragt), 1 Petr 3, 15b-16 (Seid stets bereit Rede und Antwort zu geben) sowie Apg 2, 14-47 (Da trat Petrus auf).
Systematischer Überblick
Das Ziel jeder Form von Katechese bleibt immer „der gläubige Mensch“.
Der Weg zum Ziel bleibt immer „ein lebenslanges Wachsen im Glauben“.
Zum Wortfeld gehören: vortragen, mitteilen – erklären, erzählen, erfahren – lehren, unterweisen, einführen – Selbstlernender sein, wahrnehmen, wertschätzen – mystagogischer Akzent.
Grundunterscheidung:
a) „Sakramenten“-Katechese: Taufe, Erstkommunion, Firmung, Buße, Ehe
=> Vorbereitung, Vertiefung, generationenverbindende Katechese
=> verfasste Katechese, planbar
b) „Erwachsenen“-Katechese: Glaubenskurse
=> Vertiefung, Katechese „für Katechet*innen und die es werden wollen“
=> verfasste Katechese, weitgehend planbar
c) Katechese „im weiteren Sinne“: jederzeit, überall, der Geist weht wo er will
=> Zeugnischarakter, am Beispiel ablesen, glaubhafte Zeugen
=> spontan, situativ, nicht planbar
Orte von Katechese:
a) in der Familie: => Befähigung, Begleitung, Erziehung
b) in der Gemeinde: => Angebot, Unterstützung, Austausch, Bildung
c) in der Welt: => Evangelisation, Zeugnisgeben
Bestandsaufnahme der aktuellen katechetischen Tätigkeiten und Akteure
In den Gemeinden und an den weiteren Orten kirchlichen Lebens liegt inhaltlich der Schwerpunkt auf der Sakramentenkatechese eher klassischer Art in Form von Kursen für Kinder bzw. Jugendliche v.a. durch Katechet*innen und durch Priester. Daneben findet sich ein buntes Angebot katechetischer Aktivitäten, insbesondere unterschiedliche Formen von Glaubenskursen, deren Zielgruppe in der Regel Erwachsene sind. Diese werden vorrangig von Ehrenamtlichen selber initiiert oder finden im Rahmen von Veranstaltungen fester Gruppen statt.
Katechese in Beziehung zu den 5 Herausforderungen
Lebenssituationen: Ausgehend davon, dass der Mensch „der erste und grundlegende Weg der Kirche“ (RH 14) ist, nimmt Katechese die konkreten Lebenssituationen von Menschen in den Blick. Sie tut dies insbesondere an sogenannten Lebenswenden (Geburt, Partnerschaft, Tod, Umzug etc.), in bestimmten Lebensphasen (Kindergarten, Schule, Ausbildung, Beruf, Ruhestand) oder angesichts existentieller Fragen, Anliegen und Nöte. In diesen Situationen macht Katechese ein wichtiges und unterscheidend christliches Angebot: Jesus Christus, denn „jeder Mensch soll Christus finden können, damit Christus jeden einzelnen auf seinem Lebensweg begleiten kann“ (RH 13).
Vernetzung: Glaubensweitergabe ist nicht alleine Sache einiger weniger Expert*innen oder Spezialist*innen. Deswegen sucht Katechese stets nach Möglichkeiten, die unterschiedlichen Charismen fruchtbar werden zu lassen und sich möglichst gut zu vernetzen. Sie greift zurück auf Erprobtes und ist gleichzeitig dafür offen, Neues auszuprobieren. Im Pastoralen Raum ist sie bedacht auf eine Balance aus zentralen und dezentralen Angeboten. Insbesondere die Kleinen, Alten, Schwachen, Kranken und Armen brauchen Möglichkeiten, sich vor Ort zu vernetzen.
Internationalität: Der Sendungs- und Verkündigungsauftrag Jesu „Geht hinaus in alle Welt“ (Mk 16) trifft in Hamburg auf die Situation, dass „die Welt“ zu uns in die Stadt und ins and gekommen ist. Katechese steht bei uns darum vor der Herausforderung, den Glauben an alle“ weiterzugeben, was voraussetzt, Sprache, Kultur, Traditionen und Lebensgewohnheiten der jeweils anderen zu kennen oder kennenlernen zu wollen. Katechese ist dabei nicht allein eine Einbahnstraße, sondern wir können in allen Richtungen voneinander lernen.
Armut: Die „Option für die Armen“ zielt über Formen materieller Zuwendung wesentlich hinaus: „Die Armen evangelisieren uns“ (Papst Franziskus – Botschaft zum Welttag der Armen 2018), d.h. sie sind nicht Objekt der Pastoral oder der Katechese, sondern Subjekt, Korrektiv und Kriterium. Von ihnen zu lernen, bedeutet Glauben und Vertrauen zu lernen. Neben dieser Grundhaltung ist ein Blick für diejenigen wichtig, die sich kulturelle Angebote kaum leisten können, weswegen darauf zu achten ist, dass katechetische Angebote von allen wahrgenommen werden können, ohne sich finanziell verausgaben zu müssen.
Offene Kirchen: In erster Linie sind es Menschen und ihr Lebenszeugnis, die dazu beitragen, das Glaube weitergegeben wird. Aber auch Ort und Räume tragen dazu bei, dass sich Glaube vermittelt. Offene Kirchen bieten Besucher*innen die Möglichkeit, sich für die Botschaft Jesu zu öffnen und beim Wahrnehmen des liturgischen Raumes sowie seiner Bilder und Symbole sich etwas über den christlichen Glauben mitteilen zu lassen.
Zukunftsperspektiven für Katechese im Pastoralen Raum Hamburg-City
- Sakramentenkatechese soll als planbares „Kerngeschäft“ nicht nur fortgesetzt, sondern miteinander abgesprochen, aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt werden. Während die einzelnen Erstkommunionkatechesen stark vom jeweiligen Kirchort geprägt sind, bietet die gemeinsame modularisierte Firmkatechese Jugendlichen die Chance, einen weiteren Raum zu erkunden und neue Kontakte zu knüpfen. Offen bleiben derzeit Fragen, wie sich die muttersprachlichen Gemeinden hierbei einbringen und welche Rolle so etwas wie eine „Sonntagsschule“ spielen könnte, da Sakramentenkatechese nur sehr bedingt auf den Grundlagen des konfessionellen Religionsunterrichts aufbauen kann.
- Im Hinblick auf die Tauf- und die Ehekatechese soll überlegt werden, ob es möglich ist, in regelmäßigen Abständen an den unterschiedlichen Standorten für Gruppen von Tauffamilien bzw. Brautleuten Vorbereitungskurse anzubieten. Falls die vier Standorte sich jeweils auf monatliche Tauffeiern festlegen, sollten diese terminlich möglichst versetzt stattfinden. Und da die konfessionsverschiedenen/- verbindenden Eheschließungen in Hamburg die Regel darstellen, ist zu prüfen, ob hier nicht zusätzlich auch ökumenische Angebote geschaffen werden können.
- Die Bußpastoral in den kommenden Jahren daraufhin zu überprüfen, ob es nicht sinnvoller ist, die Bußkatechese im Sinne der Hinführung zur Beichte von der Erstkommunionkatechese abzukoppeln. Die erste Zielgruppe sollten erwachsene und mündige Gläubige sein. Bußgottesdienste mit Bußkatechesen sowie Angebote wie Nightfever oder Ähnliches sollten gezielt gefördert werden.
- Genauso beibehalten werden sollen alle Initiativen von bewährten Glaubenskursen. Hilfreich wird es sein, an den unterschiedlichen Standorten dafür bereitwillig zu werben und Suchende aktiv und adäquat zu vermitteln. Ein Desiderat besteht darin, solche Kurse auch für spezielle Lebenssituationen zu sensibilisieren oder auf diese z.T. hin auszurichten. Eine stärkere Abstimmung und Vernetzung mit der Familienbildungsstätte bzw. der Glaubensinformation scheint sinnvoll.
- Schließlich bieten die Kirchorte Möglichkeiten, dass Menschen und Gruppen zusammenkommen oder sich treffen, um auch „ungeplant“ „über Gott und die Welt zu sprechen“ – auch das wird so bleiben. In diesen Bereich gehören auch verschiedene Formen von Erwachsenenbildung in biblischen, gesellschaftlichen und theologischen Fragen.
- Allgemeine Priorität hat die Ausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung von Katechet*innen. Dies könnte in einem allgemeinen Grundkurs (elementar, themenübergreifend, modularisiert) auf Ebene des Pastoralen Raumes im Sinne des „train the trainee“ geschehen. Die Spezialisierung wäre dann eher vor Ort angesiedelt, um den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen.
Darüber hinaus ist allgemein der Frage nachzugehen, welche Möglichkeiten neuere Ansätze generationenübergreifender Katechese für unseren Pastoralen Raum bieten. Prioritäten für die nächsten Jahre sind die konkrete Weiterentwicklung der Tauf-, der Ehe- und der Bußkatechese. Dazu bedarf es eines „Teams Katechese“ unter Leitung einer/eines Hauptamtlichen auf der Ebene des Pastoralen Raums.
Kindertagesstätten
Bestandsaufnahme und Grundsätze der Arbeit
Im Pastoralen Raum arbeiten vier Kindertagesstätten mit ca. 280 Kindern (ohne GBS) und ca. 70 Mitarbeiter*innen: an St. Theresien und St. Joseph, an der Dompfarrei und an Sankt Sophien. Sie orientieren sich am Diözesanen Rahmenleitbild für katholische Kindertageseinrichtungen im Erzbistum Hamburg.
Wir sind offene Kitas für alle Familien im Stadtteil, denen eine katholisch geprägte Erziehungs- und Bildungsarbeit wichtig ist.
In unseren Kitas wird Glauben gemeinsam gelebt und deshalb sind sie wichtige Grundpfeiler für die katholische Kirche in Hamburg heute und für ihre Weiterentwicklung, denn Kitas sind lebendige Orte kirchlichen Lebens und des Glaubens. Die Gemeinden, der Pastorale Raum aber auch das Erzbistum selbst, haben durch die Kitas eine Chance, nahe bei den Menschen zu sein, die sie sonst nicht erreichen könnten.
In den Kindertagesstätten bedeutet die christliche Grundhaltung der Kirche, sich jedem Menschen zuzuwenden und ihn so anzunehmen wie er ist, Gleichzeitig haben die Kitas die christliche Verantwortung für die Bildungsprozesse aller Kinder.
Perspektiven für die Zukunft
mit Blick auf die fünf Herausforderungen und Chancen
Die international bunt gemischte Schar der Kinder wird gespiegelt durch die internationale Zusammensetzung der Erzieher*innen. Die nationalen und kulturellen Unterschiede nehmen wir als bereichernd wahr.
Die jeweils direkt neben den Einrichtungen liegenden Kirchengebäude wollen wir weiterhin aktiv in das Leben der Kinder und ihrer Familien einbinden. Feste und besondere Ereignisse im Kirchenjahr gehören selbstverständlich zu unserem Programm: etwa Advent und Weihnachten, Sternsinger, Fastenzeit und Ostern, Fronleichnam, St. Martin.
Die Frage nach der Religion begleitet den Alltag als grundlegende Einstellung, Religionspädagogik ist kein Zusatz, sondern eine Grundlage, auf der alles aufbaut: lernen, leben, feiern, handeln. Das Sprechen und Erzählen von Gott in den Morgenkreisen dient als praktische Orientierung für die eigene Lebensgestaltung.
Die Kindertagesstätten sollen sich noch stärker mit anderen Einrichtungen vernetzen: selbstverständlich mit Gemeinde und Schule, aber auch in den Stadtteil hinein (z.B. Straßenfeste).
Wir sind aufmerksam für die sozialen Belange und Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien. Wir wollen ihre Teilhabemöglichkeiten erweitern, indem wir ihnen Angebote in unserem wachsenden Netzwerk innerhalb und außerhalb der Kirche vermitteln.
Wir thematisieren in unserer täglichen Arbeit mit den Kindern und Familien auch die Not anderer: z.B. die Not der Bettler, die sich im Umfeld aufhalten, und bringen sie in Zusammenhang mit unserer religiösen Tradition, z.B. St. Martin.
Konkrete Folgen und Abmachungen
Die Kitas im Pastoralen Raum Hamburg-City haben eine Kooperation zunächst untereinander durch eine regelmäßige gemeinsame Leitungskonferenz, dann mit dem Caritasverband und mit der Stabstelle Kindertagesstätten des Erzbistums Hamburg. Außerdem sind sie durch das KTK-Gütesiegel miteinander verbunden.
Weitergehende konkrete Kooperationen entwickeln wir in Zukunft durch gemeinsame Fortbildungen, durch Vermittlung von Kindern in Schließungszeiten an geöffnete Kitas im Pastoralen Raum, durch „Ausleihe“ von Personal in Notsituationen, möglicherweise durch den Einsatz einer gemeinsamen „Springerkraft“ und durch gemeinsame Evaluierung im Rahmen des Qualitätsmanagements KTK Gütesiegel.
Öffentlichkeitsarbeit
Bestandsaufnahme
„Ihr seid das Licht der Welt… Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus“. (Mt 5, 14a.15)
Die vier Pfarreien haben jeweils einen Pfarrbrief, der regelmäßig erscheint. Er berichtet über Gottesdienste, weitere Veranstaltungen und Interessantes aus dem Gemeindeleben. Ebenso unterhalten alle vier Pfarreien jeweils eine eigene Homepage, die laufend gepflegt wird. Dazu kommen Schaukästen an den Kirchen und verschiedene Handzettel zu besonderen Anlässen.
Die großen Einrichtungen im Pastoralen Raum unterhalten jeweils eigene Websites (Caritas, Schulen, Marienkrankenhaus, Kath. Akademie) und publizieren ggf. auch Printmedien.
Für die Hamburger Innenstadt erscheint mehrfach im Jahr ein vom Bistum verantwortetes Magazin: Katholisch in Hamburg.
Perspektiven für die Zukunft mit Blick auf die fünf Herausforderungen
Homepages
- Eine Homepage soll in unserem Pastoralen Raum eher als Dach-Website verstanden werden, von der die Orientierung in die Gemeinden und verschiedenen beteiligten Gruppen und Institutionen stattfinden kann und durch Links hingeführt wird.
- Sie sollte aber auf jeden Fall eine Beschreibung enthalten, wer wir sind, und unsere Leitlinien
- Idee, die Seiten der Gemeinden in der Benutzerführung gleichzuschalten und eine gute Vernetzung untereinander, für eine hohe Bedienerfreundlichkeit.
- Evtl. Angebot an die fremdsprachigen Missionen, bei der Anpassung der Benutzerführung kompetente Hilfe an die Seite zu bekommen, wenn sie das wollen. Ansonsten aber auch Aufführung auf der Dach-Website mit Grundinformationen und Verlinkung zu den jeweiligen eigenen Websites der Missionen, wie es derzeit auch schon auf der Website der Domgemeinde zu finden ist.
- Die Portalseite sollte in mehreren Sprachen angeboten sein. Das Übersetzungsangebot darf gerne auch sukzessive wachsen. Grundsätzlich muss bei der Gestaltung die Frage berücksichtigt werden, wen wir mit welchen Informationen erreichen wollen (Anwohner, Passanten, Touristen, Geschäftsleute, aktive Gemeindemitglieder etc.).
- Aufbau auf die Seite „katholisch-in-hamburg.de“ ->z.B. katholisch-in-derhamburger-city.de ->Kurzform: kihhc.de
-> Hinweis: Domain jetzt schon sichern, sobald Einigung darüber besteht - Gemeinsamer Auftritt mit Corporate Identity, Logo, Farb-/Schrift Design etc. (Idee das Logo aus den vier Gemeindelogos zu bilden)
Konsens: Es soll eine gemeinsame Dachseite geben, bei der die verschiedenen Beteiligten zwar selbständig bleiben aber in der Benutzerführung eine gewisse Analogie zu finden sein soll (Navigations Angleichung/Struktur).
Gerne prüfen, inwieweit die Website „katholisch-in-hamburg“ die Basis dafür bilden könnte.
Es soll ein gemeinsames Logo geben.
Pfarrbriefe
- Die Pfarrbriefe der einzelnen Gemeinden sollen in einem gemeinsamen Format zu einem gemeinsamen Pfarrbrief zusammengefasst werden,
- der in überschaubaren Abständen (z.B. monatlich) erscheint
- mit informativem Charakter (Gottesdienste, Veranstaltungen etc.)
- der den ganzen pastoralen Raum umfasst
- und in der Handhabung / Bedienbarkeit / Umsetzung einfach zu gestalten ist
- Erwünscht ist auch ein magazinähnliches Format, das
- Berichte umfasst und unterhaltsam ist, ausformulierte Rück- und Ausblicke enthalten darf,
- sich zeitlich und inhaltlich gerne an den großen Festen im Kirchenjahr orientiert
- und sich an den größeren Kirchenkreis wendet.
- Ersterscheinung als Vorstellungsmagazin, das die Angebote,
Gruppen im Pastoralen Raum vorstellt, damit alle eine bessere Vorstellung bekommen, mit wem sie zusammen gewachsen sind.
- Ersterscheinung als Vorstellungsmagazin, das die Angebote,
- Print im Prospektcharakter, wie „katholisch in Hamburg“, das
- kurz und prägnant
- in modernem Layout
- ein Thema aufgreift,
- das nach außen wirkt
- Fundraising nutzen, höhere Effektivität, da größeres Einzugsgebiet und höhere
Auflagen
Pressearbeit
Wir knüpfen Kontakte vor allem zu den zahlreichen Stadtteilblättern (z.B. Lachender Drache – St. Georgs-Blätter), die vor Ort (meist mit einem großen Werbeanteil) vertrieben werden („Vernetzung“). Ein direkter Kontakt zur zuständigen Redaktion ist meist einfach erzustellen und zu pflegen. Dort werden häufig Gottesdienstzeiten – vor allem vor großen Festen – veröffentlicht („Offene Kirchen“), z.T. aber auch Berichte von besonderen Veranstaltungen in Kirchengemeinden und unseren Einrichtungen (z.B. Kitas). Auch ein besonderer Kontakt zum Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“ wäre erstrebenswert („Armut“).
Aufgrund der exponierten Innenstadtlage wäre auch ein Kontakt zum Hörfunk und Fernsehen (z.B. Sternsinger) nicht aussichtslos.
Social media – Innovatives
- Es gibt für „katholisch-in-hamburg.de“ schon einen facebook- und twitter-Auftritt.
- Facebook-Auftritte haben bereits der Kleine Michel und Sankt Sophien. Die anderen beiden Gemeinden noch nicht.
- Es gibt auch noch die Möglichkeit „#instakirche“.
Das ist ein Instawalk: - es gibt interessante Themen, an dieser Stelle Kirchen und Menschen, die gerne fotografieren und ihre Bilder, die sie bei einer Kirchenführung gemacht haben, über diesen Weg teilen/live posten. - Die neuen Medien sollten genutzt werden für eine bessere Vernetzung.
Sammlung von Innovationen:
- Schaukästen in U-Bahnhöfen nutzen
- Nutzen von Medien der säkularen Welt: U-Bahn-Monitore, Liftfasssäulen, Plakatwände
- Installationen, die Menschen einladen, sich interaktiv einzulassen
- Riesenleinwand an den Kirchen, wo Menschen Bilder von sich hochposten können und sich in einem Riesen-Mosaik wiederfinden.
- Sonderthemen bezogene Angebote, Installationen
- Rosenkranz-Automat (wie in Wandsbek)
Konkrete Abmachungen
Es muss ein Redaktionsteam eingerichtet werden, das sich im gesamten Pastoralen Raum um die Inhalte kümmert – zunächst unabhängig von der Veröffentlichungsform. Die so gesammelten und gewichteten Informationen und Berichte werden dann in die einzelnen „Kanäle“ eingespeist (Homepage, Pfarrbrief, Pressearbeit, Social media).
Kirchenmusik
Bestandsaufnahme
Gottesdienste
- In 6 Kirchen regelmäßige Orgelbegleitung des Gemeindegesangs, vor allem in den 4 (bisherigen) Pfarrkirchen von besonderer und herausragender Qualität
- Gestaltung (vor allem des Hochamtes) durch die Kantoren und Kantorinnen (Kyrie, Psalmen, Halleluja, etc.)
- Chorgesang: entweder das ganze Ordinarium oder einzelne Gesänge
- Zahlreiche Anfragen bzw. Angebote von Gastchören zur Mitwirkung im Gottesdienst (insbes. St. Marien)
- Regelmäßige Lobpreis- und Segnungsgottesdienste mit der Band „SophienHeartBeats“
Chöre
- St. Marien: Domchor, Schola Gregoriana, Kammerchor Palestrina-Ensemble, Jugendchor am Dom
- Sankt Sophien: Musica Viva, Cantemus, Sophien Schulchor
- St. Ansgar: Vokalensemble conSonanz, Kammerchor Cantico, Ephata-Togo Chor, einfach singen
- Zahlreiche Chöre in den fremdsprachigen Missionen
Konzerte
- regelmäßig klassische Oratorien, z.B. Matthäuspassion von Bach (Domchor, Musica Viva), Stabat Mater von Dvořák (Musica Viva), etc.
- Veranstaltungsreihe ARS (Orgelimprovisationen und Vernisage) in Sankt Sophien
- Orgelsommer in St. Marien (in Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche geben zahlreiche namhafte internationale Künstler*innen Konzerte in den ev. Hauptkirchen und im St. Marien Dom)
- Besondere Formate wie z.B. „St. Joseph by Night“, „Nightfever“ (St. Marien), „Orgelmusik bei Kerzenschein“ (Sankt Sophien)
Zukunftsperspektiven
Eine qualitativ hochwertige Kirchenmusik ist im Zusammenspiel mit den anderen kirchlichen und kulturellen „Playern“ in der Hamburger City notwendige Grundlage. Das erfordert Künstler*innen auf entsprechendem Niveau und eine selbstverständliche Abstimmung in Angebot und Programm. Bereits jetzt setzt die Kirchenmusik in unserem pastoralen Raum regelmäßig Akzente.
Die Zusammenarbeit muss auch institutionell gewährleistet sein.
Verschiedene Musikstile (klassisch, zeitgenössisch, etc) benötigen jeweils ihren eigenen
Raum.
Wichtig ist eine ausreichende personelle und finanzielle Ausstattung.
Diakonisches Handeln
Bestandsaufnahme und Grundsätze der Arbeit
Im Pastoralen Raum gibt es eine Vielzahl von Angeboten und Initiativen mit diakonischer Ausrichtung: professionelle Angebote katholischer Träger, caritative Angebote an Gemeindestandorten, übergemeindliche kooperative Angebote. Eine (nahezu) vollständige Auflistung ist als Anlage 1 beigefügt.
„Was willst du, dass ich dir tue?“ (Mk 10,51)
Mit dieser Frage Jesu als Grundlage lässt sich diakonisches Handeln auf einen Perspektivwechsel von der Beobachter- in die Teilnehmerperspektive ein.
Solche Art von Begegnung im diakonischen Handeln kann nur auf Grundlage der eigenen geistlichen Selbstversicherung, einer persönlichen Beziehung zu Christus in der Verbindung mit dem Vater und dem Heiligen Geist und in der Gemeinschaft mit anderen geschehen.
Die biblische Erfahrung zeigt, dass Gott immer wieder ungewöhnliche Wege und Menschen wählt, um sich mitzuteilen. Diakonisch Handelnde in unserem Pastoralen Raum machen sich auf den Weg, diese im Handeln zu entdecken, nachzuvollziehen und sich von ihnen verändern zu lassen.
Leitlinien für Diakonisches Handeln
Für das diakonische Handeln sollen in unserem Pastoralen Raum Hamburg-City folgende
Leitlinien gelten:
- Diakonisches Handeln ist der Dienst am Nächsten, die gelebte Nächstenliebe. Die Unterstützungsbedürftigkeit und die Bereitschaft, das Hilfsangebot anzunehmen sind der Anlass für die Handlung. Ohne Bedeutung sind Herkunft, Religion oder andere Eigenschaften oder Ansichten des Hilfeempfängers.
- Diakonisches Handeln entspringt einer Haltung und Überzeugung des Einzelnen. Die Unterstützung kann ehrenamtlich und hauptamtlich geleistet werden. Beide Formen der Hilfe stehen ohne Wertung nebeneinander. Um die Stärken beider Formen bestmöglich zu nutzen, soll der Rahmen für eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt verbessert werden.
- Diakonisches Handeln ist Wesensäußerung von Kirche. Als Institution ist unser Pastoraler Raum dafür verantwortlich, den Rahmen dafür zu schaffen, dass diakonisches Handeln hier stattfinden kann und gefördert wird.
Perspektiven für die Zukunft
Mit Blick auf die fünf Herausforderungen und Chancen
Vernetzung
In unserem Pastoralen Raum sind verschiedene Menschen in verschiedenen Gebieten diakonisch aktiv. Haupt- und ehrenamtlich, in Gemeinden, in Einrichtungen, in Vereinen und Organisationen engagieren sie sich im Dienst am Nächsten. Diakonisches Handeln kann nur im Bezug mit den anderen Grundvollzügen Verkündigung, Liturgie und Gemeinschaft verstanden werden und soll auch so wahrgenommen werden.
Um diesen Dienst bestmöglich und zum Wohle aller ausführen zu können, sind Strukturen zu schaffen, die den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren gewährleisten und die weitere Vernetzung untereinander fördern. Darüber hinaus wollen wir unsere Beziehungen zu anderen Akteuren der sozialen Arbeit in unserem Raum verstärken.
Internationalität
Die Internationalität der Gesellschaft und der Katholik*innen ist in unserem Pastoralen Raum nehmen wir als großen Schatz wahr. Andererseits sind Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Deshalb wollen wir unser diakonisches Handeln weiter sprach- und kultursensibel entwickeln und professionalisieren.
Armut
„Die gesellschaftliche Eingliederung der Armen, ist eine der vordringlichsten Antworten auf die grundlegenden Fragen unserer Zeit“⁵, schreibt Papst Franziskus.
Da wir im Pastoralen Raum Armut als eine der fünf Herausforderungen und Chancen bestimmt haben, findet das Thema Eingang in die Überlegungen und Handlungen aller Arbeitsfelder.
Diakonisches Handeln richtet sich nicht nur an Menschen, die in Armut leben und in Notlagen nach Unterstützung suchen, sondern bedeutet auch politisches Handeln zur Veränderung der strukturellen Bedingungen von Armut.
Ziel unserer Hinwendung zu den Armen ist die inklusiv gedachte gesellschaftliche und kirchliche Teilhabe aller Menschen als Brüder und Schwestern.
Offene Kirche & Räume
Unsere Kirchen und Gemeinderäume sollen möglichst lange Zeit geöffnet und einladend gestaltet sein. Menschen in Notlagen verbergen ihre Not häufig vor anderen und bleiben damit allein. Wir wollen darauf achten, dass sich auch Bedürftige und Arme in unseren Räumen angenommen erfahren und wohl fühlen.
Lebenssituationen
Die Lebenssituationen der Menschen im Pastoralen Raum sind vielfältig und immer auch in Veränderung begriffen. Deshalb wenden wir uns besonders den Einzelnen mit ihren persönlichen Bedürfnissen zu. Wir engagieren uns aber auch für die gesellschaftlichen Gruppen, in denen Notlagen besonders häufig vorkommen.
Wir wollen für alle besonderen Lebenslagen ansprechbar sein, wissen aber auch um die Grenzen unserer Hilfsmöglichkeiten. Deshalb wollen wir Bedürftige in Angebote anderer vermitteln.
Wir erwarten und empfangen Hilfsbedürftige nicht nur in unseren Räumen, sondern suchen sie auch auf, wo wir sie vermuten.
Konkrete Folgen und Abmachungen
Verlässliche (hauptamtliche) Strukturen und Ansprechpartner*innen können vor Ort helfen, die Kommunikation und Kooperation auszubauen. Tatsächlich ist das Angebot von haupt- und ehrenamtlichen (diakonischen) Hilfsangeboten so ausdifferenziert, dass es kaum überblick- und verfolgbar erscheint. Dies zeigt auch in besonderer Weise ein Blick auf die Hilfsangebote der fremdsprachigen Missionen.
Ideensammlung / Ausblick
Nur in der direkten Bezugnahme auf die anderen Grundvollzüge kann diakonisches Handeln seine gewünschte Wirkung entfalten. Dieses Zusammenwirken muss sich in der praktischen Umsetzung, auch von professionellen Strukturen, spiegeln.
- Es bedarf einer guten Vernetzung aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich
diakonisch engagieren - In den Gemeinden bilden die Ehrenamtlichen, die sich diakonisch engagieren, einen Kreis, der sich regelmäßig trifft. Der Themenverantwortliche vertritt diesen Kreis in den anderen Gremien.
- Die Themenverantwortlichen der Gemeinden und Vertreter der Orte kirchlichen Lebens bilden einen Arbeitskreis auf Pfarreiebene.
- Hauptamtliche sind für die Koordination und Vernetzung aller diakonischen Aufgaben, spirituellen Angebote und aller in diesem Bereich Arbeitenden verantwortlich.
- Einbeziehung der fremdsprachigen Gemeinden in das Hilfesystem
- Quartals-Treffen der ehrenamtlichen caritativen Projekte des PaR
⁵Vgl. Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 186
Das Schlusskapitel sammelt den „Ertrag“ der Beobachtungen, Überlegungen und Schwerpunktsetzungen des vorliegenden Pastoralkonzeptes. Die Stichworte beschreiben die konkreten Tätigkeiten, die zu Beginn der neuen Innenstadtpfarrei anstehen und sofort in Angriff genommen werden sollen.
Die Gemeinden im Pastoralen Raum
Wir bilden vier Gemeinden im Pastoralen Raum Hamburg-City. Sie entsprechen den bisherigen Pfarreien:
- St. Joseph mit den Kirch- und Sonntagsgottesdienststandorten St. Joseph und St. Theresien
- St. Ansgar (Kleiner Michel)
- Domgemeinde mit den Kirch- und Sonntagsgottesdienststandorten Dom und St. Erich
- Sankt Sophien
Liturgie
Abstimmung von Gottesdiensten (sonntags umfänglich in verschiedenen Sprachen) – verlässlich tägliches Werktagsmessangebot (am Dom, in St. Sophien und am Kleinen Michel) Beichtmöglichkeit (in verschiedenen Sprachen), Taufen (räumlich und zeitlich verteilt) – Hochzeiten (Schwerpunkt in der gesamten City) – Beisetzungen, Profilierung und Abstimmung besonderer Angebote (St. Martin, Fronleichnam, Valentin…)
Dieses Angebot bedarf mehrerer priesterlicher Mitarbeiter – dazu pastorale Laienmitarbeiter*innen
Katechese
Grundkatechese zu Erstkommunion und Firmung – Ausbau einer Tauf- und Trauungskatechese – Glaubenskurse (Alpha – Glaubensinformation – Kurs für Einsteiger) – Erwachsenenbildung – Begleitung unserer vier Kitas – Schulung der ehrenamtlichen Katechet*innen
Wir sehen diesen Bereich als eine umfängliche Grundaufgabe an. Hierzu bedarf es unbedingt ausreichend hauptamtlicher Mitarbeiter*innen.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit ist gerade im Herzen der Millionen-Metropole Hamburg von größtem Gewicht und muss professionell ausgeführt werden. Sie umfasst: Homepage(s) – gemeinsamen Pfarrbrief (print) – Pressearbeit (print – Hörfunk – TV) – social media.
Dafür ist ein einschlägig ausgebildeter Mitarbeiter/in unabdingbar.
Profilierung wichtiger Standorte
Dom
Durchgängiges Angebot von hl. Messe und Beichte (Gespräch) Konzept „Offene Kirche“ Führungen, auch Schüler/innen - RaumGestaltung - Veranstaltungen) Wahrnehmung der queeren Communitiy in St. Georg: mglw. mit der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Gesprächsangebote entwickeln. Konzept: Kolumbarium und Trauerpastoral
Kleiner Michel
Konzept: „Offene Kirche“ in der Innenstadt, durchgängiges Gottesdienstangebot, kulturelle und interkulturelle Veranstaltungen. „Jesuitenkirche“ – d.h. ignatianische Prägung in einem „Seelsorgezentrum“ mit Tätigkeiten der Jesuiten im Exerzitien- und Jugendapostolat, im intellektuellen und sozialen Apostolat, in der Weitergabe des Glaubens und im Dienst an der Versöhnung.
Sankt Sophien am Dominikanerkloster
Konzept: „Offene Kirche“ / Ermöglichungspastoral / Vernetzung im Stadtteil. Dominikanische Spiritualität mit Tageszeitenliturgie / Evangelisation (Glaubenskurse, Angebote zur Glaubensvertiefung) / Augenmerk auf Traditionen der Heiligen und Seeligen (Albertus Magnus, Meister Eckhart, Caterina von Siena, Johannes Prassek) / kunstgeschichtlichen Kontext und musikalische Dimension (Sauer-Orgel, Chöre, Worship, etc.) / caritative Arbeit / Kinder- und Jugendarbeit, dicht verwoben mit Gemeindekindergarten und Sophienschule (regelmäßige Schulkirche, auch für die Gymnasien, Kinderkatechese, Sophien-Zeltlager). Geplant sind der Ausbau der Krippenpastoral in der Advent- und Weihnachtszeit und die Ausweitung der Johannes- Prassek-Pastoral auch im Johannes-Prassek-Park.
„Kiezkirche“ St. Joseph
Konzept „Offene Kirche“ auf dem Kiez: Die historisch bedeutsame Barockkirche direkt an der „Großen Freiheit“ mitten in einem der berühmtesten Vergnügungs- und Rotlichtviertel ist deutschland- und europaweit als „Kiezkirche“ einmalig. Die Nacht-Veranstaltungen (St. Joseph by Night) sollen intensiviert werden. Stadtteil- und Touristenarbeit soll erweitert werden. Die Kirche mit dem (im Norden) einmaligen Beinhaus könnte für besondere Gottesdienste genutzt werden.
Internationalität
Mehrsprachige Informationen und Angebote (liturgisch, katechetisch, kulturell, sozial…), die zudem auf größere Gruppen speziell zugeschnitten werden, Einbeziehung der muttersprachlichen Gemeinden in die Pastoral, gegenseitiges Lernen voneinander und miteinander. Aufgabe aller haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen – sollte durch regelmäßige Verankerung in Dienstgesprächen und Gremien ständig evaluiert werden.
Kirchenmusik
Eine qualitativ hochwertige Kirchenmusik ist im Zusammenspiel mit den anderen kirchlichen und kulturellen „Playern“ in der Hamburger City notwendige Grundlage. Das erfordert Künstler*innen auf entsprechendem Niveau und eine selbstverständliche Abstimmung in Angebot und Programm.
Kinder- und Jugendarbeit
Findet hauptsächlich im Bereich der KSJ mit hauptamtlicher jesuitischer Begleitung an der SAS und der SBS sowie als Gemeindearbeit in Sankt Sophien statt.
Notwendig ist die Sondierung von Möglichkeiten zur Etablierung eines Angebotes für Kinder und Jugendliche mit geeigneten Räumen und hauptamtlicher Unterstützung über die kath. Gymnasien hinaus.
Vernetzung
Wir wollen das Evangelium mit dem täglichen Leben der Menschen, die nicht in die Kirche gehen, in Kontakt bringen. Dazu müssen wir die Berührungsflächen mit dem alltäglichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben in der Stadtgesellschaft vergrößern. Die Vernetzung kann auf zwei Ebenen geschehen:
1. Auf der Ebene der Stadtteile ist sie eine Aufgabe aller haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in den Kirchengemeinden und soll zur Routine werden. Ihre möglichen Partner sind die Stadtteilvereine und –initiativen sowie Einrichtungen und Veranstaltungen in der Nachbarschaft.
Das Zusammenwirken mit dem Ökumenischem Forum HafenCity kann verstärkt und inhaltlich weiter profiliert werden, wenn die Mitarbeit des Erzbistums durch eine „gesetzte“ Personalstelle in den Pastoralen Raum verlagert würde.
2. Auf der Ebene der Stadt ist sie eine institutionelle Aufgabe vorrangig (nicht ausschließlich) der Katholischen Akademie mit dem Kl. Michel und des Katholischen Büros. Partner sind dabei die Verbände, Kammern und Einrichtungen, die in der City ihren Ort haben und für die gesamte Stadt wirken.
Der Schlüssel für eine gelingende Vernetzung ist eine verlässliche Präsenz, die arbeitsteilig in Haupt- und Ehrenamt erfolgen muss.
Armut – Diakonisches Handeln
Kooperation mit den verschiedenen Hilfsangeboten (Haus Bethlehem, Pik-Ass…), Fortführung und Weiterentwicklung von Fratello unter Einbeziehung unterschiedlicher Partner unter Federführung der Katholischen Akademie Hamburg.
Offene Kirche
Die Entwicklung eines Konzeptes und die Sammlung ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen bedürfen einer hauptamtlichen Kraft. Koordination und Bündelung der Aktivitäten von Dom, Kleinem Michel sowie Kiezkirche und Sankt Sophien (z.B. Weihnachtskrippen).
Situative Seelsorge
Im Dom, im Kleinen Michel und in Sankt Sophien finden besonders viele Trauungen statt. Es melden sich auch viele Paare von außerhalb. Dies ergibt einen Schwerpunkt, den wir nicht selbst gesetzt haben. Wir können und wollen ihn aber annehmen und weiter gestalten (einschließlich Ehevorbereitung). Auch die „Kiezkirche“ St. Joseph könnte in diesem Schwerpunkt eine größere Rolle spielen, wenn wir priesterliche und diakonale „manpower“ zur Verfügung stellen.
Hier finden Sie die Anhänge zum Download!
Anhänge
Anhang 1 „Sozialräumliche Analyse“
Anhang 2 „Kinder- und Jugendarbeit im Pastoralen Raum Hamburg City“
Anhang 3 „Diakonisches Handeln“